Ponickau-Epitaph - Denkmal des Johannes August von Ponickau d.Ä.
Die Röhrsdorfer Kirche besitzt einige bedeutende Sehenswürdigkeiten aus der Barockzeit; unter anderem das Epitaph des Patrons und Erbauers der Kirche, des königlichen Kammerherrn Johannes August von Ponickau (dem Älteren).
Ponickau (1676 - 1747) war zu Zeiten Friedrich August II. von Sachsen, des Sohnes von August des Starken, 'Geheimer Kammerherr' und somit für das Vermögen des Kurfürsten und Königs von Polen zuständig; er gehörte zum „Geheimen Consilium“, wie sich der Geheime Rat auch nannte. Beziehungen machten es möglich, dass bedeutende Künstler seiner Zeit, wie z.B. Benjamin Thomae, auch für die Ausgestaltung von Kirchen außerhalb des Machtzentrums Dresden tätig sein durften.
An der Nordwand des Altarplatzes ziert das 225 cm hohe und 120 cm breite Ponickau-Epitaph die Röhrsdorfer Kirche. Auf einem Unterglied aus weißem Marmor, mit einer Muschel zwischen Palmwedeln, befindet sich ein sarkophagartiges Element aus schwarzem Marmor mit schräg ansteigenden Wandungen und einer vergoldeten Inschrift. Darüber befindet sich das Bildnis des Verstorbenen. Eine Vase dient als Bekrönung. Bei einem Blitzschlag im Jahre 1801 wurde der schwarze Marmor beschädigt.
Die lateinische Inschrift auf dem Sarkophag lautet:
- PERENNI MEMORIA / PATRIS OPTIMI, DOMINI JOHANNIS AUGUSTI DE PONICAU, / DYNASTAE KLIPPHUSII HEREDITARII, CUI MDCLXXVI. NATO MENS / NUMINIS PROVIDA DIEM XII. AUGUSTI
DEDIT NATALEM / LIPSIAM STUDIORUM FORMANDORUM MAGISTRAM AUGUSTUM II. ET III. / SARMATARUM REGES, IN QUORUM CLAVIGERIS FUIT, DOMINOS, / MARGARETHAM SOPHIAM DE MILTIZ CONIUGEM / IOANNEM AUGUSTUM AC CHRISTIANAM MAGDALENAM DOROTHEAM / DE DISCAU NATOS SUPERSITIES DEMUM COMPLETIS ANNIS LXX. / AC MENSIBUS VIII. IN SECESSU KLIPPHUSANO MDCCXL VII. D. / XVI. APRILIS FELICEM VITAE EXITUM, AC IN HOC IPSO TEMPLO, QUOD / DIGNA ECCLESIE PATRONO CURA EXCITAVERAT, SEPULCRUM, HOC MONUMENTUM / PP. / MOESTISSIMI LIBERI.
Übertragung:
- Ein jahrelanges Gedenken an den besten Vater Herrn Johannes August von Ponickau,
ein Nachfolger der Klipphausener Dynastie, nach Gottes Vorsehung geboren am 12. August 1676, studierte in Leipzig, wurde Magister der Bildung als August II. und III. Könige der Sarmaten (Nation in Russland am Schwarzen Meer) waren, bei denen er die Schlüssel zu verwalten hatte.
Seine Frau war Margaretha Sophia von Miltitz, Joh. August und Chirstina Magdalena Dorothea von Discau (gestorben) mit 70 Jahren und 8 Monaten, die schließlich komplett 70 Jahre erreichte und 8 Monate in der Folge der Klipphausener Linie 1747 am 16. April endete das Glück des Lebens. Und in diesem Tempel, der würdig einer Kirche, kam die Sorge um den Patron das Totenmahl, dieses Monument – die traurigsten Kinder.
Sein Sohn, Johann August von Ponickau (der Jüngere) (1718 - 1802), studierte an der Fürstenschule St. Afra in Meißen und an der Universität Leipzig. Er lebte nach dem Tod seines Vaters abwechselnd in Klipphausen und Dresden. Neben dem Rittergut Klipphausen erbte er ein beträchtliches Vermögen, was es ihm ermöglichte, eigene Studien zur sächsischen Geschichte zu betreiben und in seiner Dresdner Wohnung eine umfangreiche Bibliothek mit ca. 14.000 Werken aufzubauen. Ponickau d.J., der am kursächsischen Hof in hoher Gunst stand, bekam 1751 den Titel eines Königlich Polnischen und Kursächsischen Geheimen Kriegsrats verliehen. 1761 verkaufte er das Rittergut Klipphausen und nahm seinen Wohnsitz endgültig in Dresden.
Was mit dem Bestand der Bibliothek und dem von ihm angelegten sächsischen Münzkabinett weiter geschah, erfahren Sie in einem Artikel über Johann August d.J. von Ponickau des Instituts für Sächsische Geschichte und Volkskunde e.V..